Digitalisierung und Erschließung Tegernseer Handschriften
Der Fonds der Tegernseer Handschriften ist nach Größe und Bedeutung der wichtigste Handschriftenfonds der Bayerischen Staatsbibliothek und die wohl zahlenmäßig umfassendste erhaltene Klosterprovenienz Deutschlands. Angesichts der Größe des Bestandes mit ca. 1.700 Kodizes, darunter 800 Handschriften des 15. Jahrhunderts, wurde seit der Kurzerfassung im 19. Jahrhundert keine weitere Erschließung in Angriff genommen.
Aus dem gleichen Grund hat das aktuelle Projekt zunächst einen nach wissenschaftlichen Kriterien ausgewählten Teilfonds zum Gegenstand, der in einem verkürzten Verfahren (der sog. „Bestandsliste“ nach den Vorgaben der deutschen Handschriftenzentren) erschlossen und begleitend digitalisiert wird: Der Schwerpunkt dieses Teilprojekts liegt auf Handschriften aus der Zeit der benediktinischen Klosterreform des 15. Jahrhunderts. Der Wissenschaft ermöglicht die aktuelle Erschließung und Digitalisierung anhand der in Tegernsee rezipierten Autoren, ermittelten Adressaten und Rezipienten das kommunikative Netzwerk innerhalb der kirchlichen, monastischen und kulturellen Reformprozesse der Zeit zu untersuchen.
Der Vortrag der Projektleiterin, Dr. Carolin Schreiber, und der beiden Projekt-Mitarbeiterinnen, Dr. Sabine Buttinger und Dr. Viktoriia Smirnova, stellt die Rahmenbedingungen des Projekts vor, berichtet über Erfahrungen mit dem Verfahren der Bestandsliste und informiert über erste Projektergebnisse.