Die Institutionalisierung und Rechtsstellung des Islam in der Österreichisch-Ungarischen Monarchie.
Ein jour fixe Kulturwissenschaften mit Rifet Rustemović.
Rifet Rustemović wird die ersten Forschungsergebnisse seines PhD-Projekts zu einem Thema vorstellen, das in den letzten Jahrzehnten – insbesondere nach dem 100-jährigen Jubiläum der Anerkennung des Islams in Österreich, Ungarn und Kroatien – in wissenschaftlichem und öffentlichem Diskurs weit und breit diskutiert wurde.
Der Fokus liegt auf der Präsentation zahlreicher politischer Machtspiele sowie Pikanterien der damaligen Akteure, die auch in praktischem Sinne, besonders im Kontext der C.H. Becker'schen „Islampolitik“, auf einen besonderen Umgang mit dem Islam hinweisen. In Verbindung mit Fragen von Staatshoheit, doppelter Loyalität und Kultusautonomie wird die Haltung der "decision makers" in Wien, Istanbul, Budapest und Zagreb sowie die der bosnisch-herzegowinischen muslimischen Eliten untersucht. Darüber hinaus ist für das Thema eine Auseinandersetzung mit den Ansätzen von E. Saids Orientalismus, A. Gingrichs "Frontier Orientalism" und J. Feichtingers "a posteriori" bzw. "komplexem k. u. k. Orientalismus" unentbehrlich.
Rifet Rustemović ist assoziierter Mitarbeiter am IKT.
Moderation: Anisa Hasanhodžić