DWA Österreich - Pilotstudie

Mit insgesamt ca. 50.000 Erhebungsorten ist der sogenannte Deutsche Wortatlas (DWA) (Mitzka, Walther & Ludwig Erich Schmitt. 1951 – 1980. Deutscher Wortatlas. Gießen: Schmitz) die flächendeckendste Erhebung zur Lexik des 20. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum. Die Befragung erfolgte indirekt mittels Fragebögen in den Jahren 1939 bis 1942.

Die Fragebögen beinhalteten 188 Wörter und 12 vollständige Sätze, die von den jeweiligen Lehrerinnen und Lehrern der angeschriebenen Schulorte in den lokalen Dialekt übersetzt werden sollten. Zudem wurden der Schul- und Geburtsort der Lehrerinnen und Lehrer bzw. Schülerinnen und Schüler erfragt, die zur Beantwortung der Fragen herangezogen wurden.

Zu Österreich liegen ausgefüllte DWA-Fragebögen von insgesamt ca. 3.700 Ortspunkten vor. Bisherige Forschungen zu den DWA-Daten mussten die meist händisch und in Kurrentschrift ausgefüllten Bögen mühsam manuell transliterieren, um sie für die weitere wissenschaftliche Erforschung nutzen zu können.

Mithilfe von Transkribus, einer Plattform zur Volltext-Digitalisierung handschriftlicher Quellen, sollen ausgewählte österreichische DWA-Bögen nun im Rahmen einer Pilotstudie erfasst und nutzbar gemacht werden. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Texterkennungs-Produkten arbeitet Transkribus KI‑unterstützt. Mithilfe eines Trainingskorpus von manuell zu transkribierenden DWA-Bögen, soll ein Modell trainiert werden, das in einem nächsten Schritt für die weitere Erschließung der österreichischen DWA-Fragebögen verwendet werden kann.

Die Pilotstudie „DWA Österreich“ ist ein Kooperationsprojekt der Forschungsabteilung Sprachwissenschaft am ACDH-CH, des SFB „Deutsch in Österreich. Variation – Kontakt – Perzeption“ und dem „DSA | Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas“ der Philipps-Universität Marburg.

 

 

Projektlaufzeit

1. Oktober 2022 ­– 30. September 2023

 

Kontakt

Markus Kunzmann

Alexandra N. Lenz

Philipp Stöckle

 

Partnerinstitution

DSA | Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas