21.12.2022

SOUNDS & SIGHTS OF SCIENCE #13

Eine Donauschwäbin (Paraná/Brasilien) erzählt über Bräuche zu Dreikönig – vorgestellt von Efstratios Nikolaros

WAS IST ZU HÖREN?

Die Donauschwäbin Katharina Marodh beantwortet eine Frage der Feldforscherin Claudia Peschel-Wacha über Bräuche zum neuen Jahr und zu Dreikönig im Bezirk Entre Rios (Paraná/Brasilien). Die Tonaufnahme fand am 4. März 1983 im Dorf Colonia Vitória – einem der deutschsprachigen Dörfer in Entre Rios – statt. Frau Marodh ist unzufrieden, dass es im Vergleich zu Österreich kaum Bräuche in ihrer Siedlung gibt. Eine Ausnahme bildet die Sonntagsmesse. Frau Marodh wurde 1908 im damaligen Österreich-Ungarn geboren und ist in der Zeit des Zweiten Weltkrieges nach Brasilien ausgewandert.

WAS IST DARAN BESONDERS INTERESSANT?

Das gesamte Interview dauert länger als zwei Stunden, und man bekommt darin verschiedene Informationen über die Auswanderung der Donauschwaben nach Südamerika sowie das Verhältnis zwischen den Donauschwaben und den Brasilianern. Es fungiert auch als Oral History-Dokumentation, in der sowohl private Geschichten der Familie als auch wichtige Ereignisse der europäischen Geschichte wie der Zerfall von Österreich-Ungarn und der Zweite Weltkrieg sowie die Auswanderung nach Brasilien thematisiert werden.
 

WIE BESCHÄFTIGE ICH MICH DAMIT?

Als Kurator für audiovisuelle Bestände des Phonogrammarchivs habe ich im Jahr 2021 die Sammlung Peschel-Wacha übernommen, aus der das vorliegende Tonbeispiel stammt. Es handelt sich um Tonmaterial (Kompaktkassetten), Fotos und Schriftgut einer Feldforschungsreise von 1983, die der volkskundlichen Dokumentation der Donauschwaben in Entre Rios (Brasilien) gewidmet war. Die Sammlung wurde im Phonogrammarchiv digitalisiert und in der Datenbank inhaltlich erschlossen.

 


Efstratios Nikolaros ist Kurator für die Bestände aus Süd(ost)europa sowie Zentral- und Südamerika des Phonogrammarchivs.
 

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