23.08.2024 | Ehrenmitglied

Goldenes Ehrenzeichen für Martin Karplus

Der Chemie-Nobelpreisträger Martin Karplus, Ehrenmitglied der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse der ÖAW, wurde mit einer der höchsten Ehrungen der Republik Österreich ausgezeichnet.

Martin Karplus. © meinradphotography.com

Martin Karplus, 1930 in Wien geboren und 1938 vor den Nazis in die USA geflüchtet, wurde für seine wissenschaftlichen Leistungen im Bereich der Theoretischen Chemie mit einigen der renommiertesten Auszeichnungen geehrt - allen voran mit dem Nobelpreis für Chemie. Nun erhielt das Ehrenmitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) die höchste Anerkennung, die die Republik Österreich an Nicht-Staatsoberhäuter vergeben kann: das Große Goldene Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich.

Die Auszeichnung erfolgte durch die österreichische Botschaft in den USA, wo Karplus nach seiner Flucht als Kind eine beispiellose wissenschaftliche Laufbahn verwirklichte. Nach einem Sudium der Chemie in Harvard und am California Institute of Technology führte ihn seine Karriere u.a. nach Oxford, an die Columbia University, die Université de Strasbourg und schließlich wieder an die Harvard University.

Den Höhepunkt seiner wissenschaftlichen Biographie stellte die Verleihung des Nobelpreises für Chemie im Jahr 2013 gemeinsam mit Michael Levitt und Arieh Warshel „für die Entwicklung von Multiskalenmodellen für komplexe chemische Systeme“ dar.

Enge Verbindung mit der ÖAW

Der ÖAW ist Karplus nicht nur als Ehrenmitglied eng verbunden. Er wirkte gemeinsam mit anderen vertriebenen und hochkarätigen Wissenschaftler:innen an dem Film „Exile & Excellence. The Class of ‘38“ mit, der unter der Ägide des Nobelpreisträgers und ehemaligen ÖAW-Präsidenten Anton Zeilinger entstand. 

Martin Karplus' Autobiographie, die Einblicke in ein außergewöhnliches Leben gewährt, erschien 2022 mit dem Titel „Facetten meines Lebens. Optimismus, Selbstvertrauen und manchmal Glück“ im Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.