19.08.2019

Strahlende Aussichten durch 5G?

5G kommt! Es ist schneller als alle bisherigen Mobilfunktechnologien. Die dabei entstehenden hochfrequenten elektromagnetischen Felder (EMF) haben erneut eine gesellschaftliche Diskussion darüber angefacht, wie gesundheitsgefährdend 5G möglicherweise ist. Doch was wissen wir bereits über 5G?

Mobilfunkantennen sind oftmals ganz in unserer Nähe montiert. (Foto: CC0)

5G soll bald der neue Mobilfunk-Standard sein und das LTE-Netz ablösen. Mit bis zu 10 Gigabit pro Sekunde ist es etwa 30 Mal schneller als der derzeitige Standard, was vor allem für das Internet of Things (IoT) interessant sein wird oder auch in der Industrie neue Maßstäbe setzen könnte. Doch scheint sich eine ähnliche Debatte über die gesundheitlichen Folgen anzubahnen wie bei GSM und UMTS. Eines haben alle Mobilfunktechnologien gemeinsam: Übertragen werden unsere Daten mit Hilfe sogenannter hochfrequenter elektromagnetischer Felder (EMF), und diese können bei hoher Intensität Organismen beeinflussen. Wie groß diese Felder dabei sein dürfen, ist zumindest für alle derzeit verbreiteten Netzstandards klar festgelegt. Wie sie sich dabei auf die Gesundheit auswirken, gilt es noch herauszufinden. Doch wie sieht es mit 5G aus? Bislang gibt es noch keine kommerziell verfügbaren Netze, sondern nur Testbereiche. Wenn es nach den Mobilfunkbetreibern geht, soll sich das aber sehr bald ändern.

Schnell und schneller

Der Hunger unserer Smartphones und Tablets nach immer größeren Datenmengen in immer schnelleren Netzen scheint grenzenlos. Alles in Echtzeit streamen zu können ist nicht nur für Videos interessant. In der Industrie beispielsweise sollen Fertigungsmaschinen bald mit SIM-Karten ausgestattet werden. Ähnlich wie in modernen Fahrzeugen werden Status- und Standortinformationen blitzschnell an das eigene Firmennetzwerk gesendet. Die Möglichkeiten, die diese verbesserte Technologie bietet, sind verlockend. Im sogenannten „Internet der Dinge“ sollen sämtliche Geräte aus dem Alltag mit dem Internet verbunden werden – von der Regenjacke bis zum Küchengerät. 5G macht es möglich, da die Reaktionszeiten enorm verkürzt werden und die mögliche Datenrate bis zu 30 Mal höher sein soll als im derzeitigen LTE-(4G)-Netz.

Was wir über 5G wissen

Das ITA wurde vom Österreichischen Parlament beauftragt, eine Überblicksstudie in Kooperation mit dem AIT über den genauen Wissensstand durchzuführen: „Das Spannende an 5G sind nicht nur die vielen Möglichkeiten, die es bringen wird, sondern auch wie sich die Strahlenexposition, also wieviel man der Strahlung ausgesetzt ist, im Vergleich zu den bisherigen Mobilfunkstandards GSM, 3G und LTE, verändern wird. Wir sehen uns an, was man bereits über die möglichen Auswirkungen von EMF auf die Gesundheit weiß. Dabei werden aktuelle Gutachten jener internationalen Gremien, die sich mit den Gesundheitswirkungen von EMF befasst haben, darunter auch der Weltgesundheitsorganisation, zusammengestellt und analysiert“, so Michael Nentwich vom ITA zum gerade gestarteten Projekt. Die Studie soll zeigen, ob der aktuelle Wissenstand bereits ausreicht, damit Politik und Wirtschaft klare Handlungsspielräume wie beispielsweise Grenzwerte festsetzen können, oder ob weiterführende Studien notwendig sind. In der ersten Hälfte 2020 wird es erste Ergebnisse geben.

Von: TB