14.04.2021

Digital, direkt, demokratisch?

Jetzt anmelden! Eine Online-Konferenz mit hochkarätigen Keynote-Speakern wie Philip Howard und Julian Nida-Rümelin beleuchtet von 10. bis 12. Mai Entwicklungen rund um Digitalisierung, Künstliche Intelligenz und virtuelle Lebenswelten.

Collage: ITA

Filterblasen bestimmen immer häufiger, was wir lesen, die Macht der Algorithmen dringt zunehmend auch in unser Privatleben ein, Hass im Netz ist eine neue Herausforderung für demokratische Grundwerte. Diese und andere Aspekte der Digitalisierung werden das deutschsprachige Netzwerk Technikfolgenabschätzung (NTA) und das Institut für Technikfolgen-Abschätzung (ITA) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften auf der Konferenz „Digital, direkt, demokratisch? – Technikfolgenabschätzung und die Zukunft der Demokratie“, die von 10. bis 12. Mai stattfindet, aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten.

Das Programm hat ITA-Soziologe Alexander Bogner, der soeben mit seinem Buch „Die Epistemisierung des Politischen. Wie die Macht des Wissens die Demokratie gefährdet“ in den Top 5 der Sachbuch-Bestenliste gelandet ist, gemeinsam mit dem ITA-Team zusammengestellt. Eröffnet wird die Online-Veranstaltung von ÖAW-Präsident Anton Zeilinger.

Politik und Gesellschaft erleben ein digitales Erdbeben

Philip N. Howard (Professor of Internet Studies, Direktor des Oxford Internet Institute) ist u.a. Autor des Buchs „Lie Machines: How to Save Democracy from Troll Armies, Deceitful Robots, Junk News Operations, and Political Operatives“, und Koordinator des Projekts „Computational Propaganda“. Er wird in seinem Vortrag einen kritischen Blick auf politische Meinungsbildung in Europa im Zeitalter von künstlicher Intelligenz, Social Media und Fake News werfen. (mehr zu Philip Howard)

Gerda Falkner (Universität Wien, Leiterin des Centre for European Integration Research) sieht die digitale Revolution als ernsthafte Herausforderung für demokratische Systeme: "Extreme Ungleichheiten in Zeiten des Überwachungskapitalismus paaren sich mit Gefahren der Manipulation des politischen Wettbewerbs und erhöhter Verführbarkeit sowie häufiger Irreführung der Menschen im Cyberspace." Für Falkner ist daher die Zusammenschau der Forschungsergebnisse zur Digitalisierung auf allen Ebenen – der wirtschaftlichen, der politischen und der individuellen – unabdingbar. (mehr zu Gerda Falkner)

Gibt es eine ethische Digitalisierung?

Julian Nida-Rümelin (Ludwig-Maximilians-Universität München) gilt als einer der wichtigsten Philosophen und Ethiker der Gegenwart. Der ehemalige Politiker weist in seinem Buch „Digitaler Humanismus“ u.a. darauf hin, dass Ethik bei der Umsetzung digitaler Technologien „nicht intrinsisch eingeschrieben“ ist, und dass die Unberechenbarkeit des Menschen der Kontrolle durch Algorithmen gegenübersteht. (mehr zu Julian Nida-Rümelin)

Moritz Leuenberger (Vorsitzender des Lenkungsausschusses von TA-Swiss) wird seine Sicht als ehemaliges Schweizer Regierungsmitglied einbringen: In der Schweiz sollen sogenannte „Civic Techs“ politische Instrumente digitalisieren, um u.a. die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an der Politik zu fördern. TA-Swiss beschäftigt sich aktuell mit der Gestaltung dieses Prozesses und fragt, wie die Gleichstellung aller Akteure gewährleistet werden kann. (mehr zu Moritz Leuenberger)

 

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