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Malte Hendrik Meyer (Hamburg): Schnitzlers Herausgeber. zum Verhältnis von editorischer Instanz und unzuverlässigem Erzählen.
doi: 10.1553/spk54_1s23

The development within Arthur Schnitzler’s narrative work towards the radical inwardness of the monologue novellas ›Leutnant Gustl‹ and ›Fräulein Else‹ has frequently been pointed out. This article shows that the fictional editor – implied by the subtitle in Schnitzler’s early prose – does not disappear with the inner monologue, but rather attains autonomy in novellas such as ›Die Weissagung‹ and ›Der letzte Brief eines Literaten‹ contributing to the narrator’s unreliability.


Die Entwicklung zur radikalen Innerlichkeit der Monolognovellen ›Leutnant Gustl‹ und ›Fräulein Else‹ im Erzählwerk Arthur Schnitzlers wurde häufig herausgestellt. Dieser Beitrag zeigt, dass die in den frühen Erzählungen durch den Untertitel implizierte Herausgeberfiktion in Schnitzlers Werk aber nicht mit dem inneren Monolog verschwindet, sondern in Novellen wie ›Die Weissagung‹ und ›Der letzte Brief eines Literaten‹ Autonomie erlangt und zur Unzuverlässigkeit des Erzählens beiträgt.