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LEOPOLD FEDERMAIR (Hiroshima): Der Möglichkeitsroman und die Langsamkeit des Autors. Über die Schwierigkeit, mit der Reflexion über das Ende des ›Mann ohne Eigenschaften‹ zu einem Ende zu kommen.
doi:10.1553/spk45_2s97

Anknüpfend an eine kürzlich erschienene Studie des Musil-Archäologen Walter Fanta über das „Finale“ des ›Mann ohne Eigenschaften‹ wird im vorliegenden Aufsatz versucht, die unabschließbare Erzähldynamik von Musils Hauptwerk mit Begriffen der rhizomatischen Wucherung, der fortschreitenden Differerenzierung und der Entropie zu erläutern, wobei mit Blick auf die Autorenbiographie ein Zusammenhang mit dem Phänomen des Spätstils im Sinne von Edward Said hergestellt wird.


Discussing Walter Fanta’s recently published study on the “finale” of ›The Man Without Qualities‹, this article tries to elucidate the inconclusive dynamics of narration of Musil’s magnum opus using concepts of rhizomatic proliferation, progressive differentiation and entropy, whereupon a connection is established between workimmanent structures and the biographic phenomenon of “late style” in the meaning Edward Said gave to this term.