25.09.2024

EUROfusion Researcher Grant für Markus Markl

Markus Markl von der TU Graz erhält EUROfusion Bernard Bigot Researcher Grant 2025

ERG-Empfänger Markus Markl
ERG-Empfänger Markus Markl

Jedes Jahr vergibt das EUROfusion-Konsortium Forschungsstipendien an talentierte Nachwuchswissenschaftler aus ganz Europa, um ihre Karriereentwicklung im Bereich der Fusionsforschung zu fördern. Markus Markl von der Technischen Universität Graz gehört zu den 16 Wissenschaftlern, die den Bernard Bigot Researcher Grant 2025 erhalten.

Mit den Bernard Bigot Researcher Grants (ERG), benannt nach dem früheren Generaldirektor der ITER-Organisation, finanziert EUROfusion individuelle Forschungsprojekte von Post-Docs für zwei Jahre. Ziel der Stipendien ist es einerseits die Exzellenz und Karriereentwicklung von Forschern, die bereits am Fusionsprogramm teilnehmen, zu fördern, und andererseits auch hochqualifizierte potenzielle Kandidaten von außerhalb der Fusionsforschung anzuziehen. Im Rahmen der Researcher Grants sollen innovative Ideen und Techniken entwickelt werden, um die EUROfusion Roadmap für Fusionsenergie voranzubringen.

Markus Markl ist seit Anfang 2021 Teil der Forschungsgruppe von Ass.-Prof. Christopher Albert an der TU Graz und mit dieser Teil des österreichischen Kernfusionsprogramms. Unter der Koordination von Fusion@ÖAW sind sie an EUROfusion, dem europäischen Konsortium für die Entwicklung der Fusionsenergie, beteiligt.

Sein Doktoratsstudium zum Thema „Kinetic investigation of the bifurcation of resonant magnetic perturbations in magnetically confined plasmas and development of an integral response model“ schloss Markus Markl im Frühjahr 2024 erfolgreich ab.

Im Rahmen seines Bernard Bigot Researcher Grants wird er sich dem Thema „Integral Plasma Response Modeling: Isotope Effects and Access Windows of RMP ELM Suppression“ widmen.

Das Erreichen von Hochleistungsplasmaregimes wie dem H-Mode (High-Confinement-Mode) ist für eine optimale Leistung in einem Tokamak entscheidend. Jedoch können dabei wiederholt Instabilitäten auftreten, so genannte Edge Localized Modes (ELMs). Diese treten am Rand des Plasmas auf und können wegen starken, kurzzeitigen Wärme- und Teilchenbelastungen die Lebensdauer der Wandmaterialien erheblich beeinträchtigen. Daher ist das Verständnis und die Kontrolle dieser Phänomene entscheidend für die Optimierung der Tokamak-Leistung und den Fortschritt der Fusionsenergieforschung. Eine experimentell überprüfte Methode zur Unterdrückung von ELMs besteht in der Störung des magnetischen Gleichgewichts des Plasmas durch kleine magnetische Felder, die als resonante magnetische Störungen (RMPs) bekannt sind. Da aber das Plasma auf die Störung mit abschirmenden Strömen reagiert, müssen bestimmte Voraussetzungen gegeben sein, um die ELMs tatsächlich unterdrücken zu können. In seiner Arbeit untersucht Markus Markl theoretisch und mithilfe von Computersimulationen, wie das Plasma auf diese magnetischen Störungen reagiert und welche Bedingungen nötig sind, um ELMs in zukünftigen Fusionsreaktoren sicher zu unterdrücken.