Tue, 20. September 2022 | Category Porträt

Nils Mosser - Zukunftsmusik im Weltall

Nils Mosser, 18, aus Klosterneuburg hat gleich beim ersten Studienstiftungsgespräch mit einem persönlichen Idol sprechen können: Josef Aschbacher, Generaldirektor der Europäischen Weltraumorganisation, hat über riesige Solarpaneele im All erzählt.

Das Bundesgymnasium in Klosterneuburg habe ich diesen Sommer abgeschlossen, in Wien werde ich ab Herbst dann Physik studieren. Warum ausgerechnet dieses Fach? Ich finde, Physik ist die Magie des 21. Jahrhunderts. Man kann so viele wunderschöne Sachen damit machen. Aber ich habe ohnehin viele Interessen von Linguistik über Geschichte bis zur Völkerkunde. Aber Physik ist am grundlegendsten. Und man kann sie anwenden.  Ich bin sehr offen, was ich mit meinem Studium anfangen möchte. Ich nehme, was sich ergibt, ob Forschung oder Industrie. Oder ob ich am Ende kreative Systeme in der Filmbranche programmiere.

Über die Studienstiftung habe ich zum ersten Mal im Rahmen der Science Academy Niederösterreich gehört, die mich sehr begeistert hat. In einem Vortrag hieß es, dass man sich bewerben kann. Mir hat das Science-Programm für Gymanstiast:innen schon so gut gefallen, dass ich cool fand, neue Möglichkeiten zu bekommen. Und ich muss sagen, gleich mein erstes Gespräch war ein Volltreffer: Ich durfte mit Josef Aschbacher, Generaldirektor der Europäischen Weltraumorganisation, reden.

Damit ist ein persönlicher Traum wahr geworden. Ich bin schon lange vom Weltall fasziniert. Und war positiv überrascht, wie authentisch der gefragte Wissenschaftler ist. Er beschäftigt sich in seinem Job mit Dingen, die weit weg vom dem sind, was Menschen im Alltag machen, und trotzdem steht er mit beiden Beinen am Boden, ist wissenschaftlich verwurzelt und hat sehr plastisch über die vielen Projekte erzählt, an denen er gerade arbeitet.

Eigentlich war es fast surreal, ihm gegenüber zu sitzen. Ich habe ihn gefragt, wie man Politiker:innen für die Raumfahrt gewinnen kann. Und wie ambitioniert wir als Europäer:innen auf diesem Gebiet sein können. Was mir aber am besten in Erinnerung geblieben ist: Dass ich mit ihm über die Mechanik von Solarkraftwerken im Weltall ein wenig fachsimpeln durfte. Es geht um die Idee, riesige Solarpaneele im Weltraum zu platzieren, wo die Strahlungsintensität um ein Vielfaches höher ist als auf der Erde. Das ist alles noch Zukunftsmusik, aber gerade das hat es auch so spannend gemacht. Dass wir über dieses bahnbrechende Konzept aus erster Hand erfahren durften.