Markus Wurzer, Historiker an der Universität Graz, untersucht im Rahmen seiner Dissertation einen Korpus von Südtiroler Privatfotografien, die den Italienisch-Abessinischen Krieg 1935-35 aus der Perspektive der Soldaten abbilden. Den jungen Wissenschaftler interessiert dabei vor allem, wie man – analog zur „Oral History“ eine „Visual History“ als historische Quelle nutzen kann. Jedenfalls müssen im Kontext Fragen nach den Akteuren, Produktions- und Distributionsprozessen, Nutzungskontexten sowie nach Motiven und die sie determinierenden kulturellen Muster beantwortet werden.
Beim Jour fixe Kulturwissenschaften, zu dem das ÖAW-Institut für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte (IKT) einlädt, wird Markus Wurzer seine Analyse vorstellen, inwieweit Alben zu Narrationsräumen werden, in denen die ehemaligen Südtiroler Soldaten ihre persönliche Erzählung vom Krieg in Abessinien konstruieren.