geb. am 1. Oktober 1896 in Wien, Todesdatum unbekannt
Fritz Böhm forschte von 1936 bis 1938 am Institut für Radiumforschung der Akademie der Wissenschaften in Wien. Nach dem „Anschluss“ wurde er aus rassistischen Gründen verfolgt und konnte seine Tätigkeit an der Akademie nicht mehr fortsetzen. Böhm dürfte vor 1941 emigriert sein.
Böhm wurde als Sohn des aus Temesvár stammenden Prokuristen und späteren Direktors der Motorenfabrik und Eisengießerei Osers & Bauer Jakob Jacques Böhm (1860–1915) und seiner Frau Caroline (Charlotte), geb. Bittner (geb. 1874), in Wien geboren. Er maturierte als Externist im Jahr 1935 am Elisabethgymnasium in Wien-Margareten. Im Herbst dieses Jahres nahm er die Studien Physik und Mathematik an der Philosophischen Fakultät der Universität Wien auf. Zuletzt war Böhm im Wintersemester 1937/38 inskribiert. Am Institut für Radiumforschung der Akademie der Wissenschaften war Böhm seit April 1936 tätig, vermutlich im Rahmen seines Dissertationsprojekts, das er nicht abschließen konnte. Im Almanach der Akademie für das Jahr 1938 scheint sein Name in der Liste der Personen auf, die „im Institute oder mit den Mitteln des Institutes“ arbeiteten. In Almanach für 1939 wird Böhm nicht mehr angeführt.
An der Universität Wien wurde Böhm ein Abgangszeugnis mit 31. Mai 1938 ausgestellt. Sein Verbleib nach 1938 ist bislang unbekannt. Im Wiener Adressbuch ist Fritz Böhm an seiner Wohnadresse, Berggasse 30 in Wien-Alsergrund, für 1939 nicht mehr eingetragen. Sein Name taucht in den Datenbanken der Shoah-Opfer nicht auf, womöglich konnte er vor Beginn der systematischen Deportationen im Jahr 1941 emigrieren.
Quellen und Literatur (Auswahl)
Datenbanken (Auswahl)