Die Stadt als Migrationsziel
Im Mittelalter und der Neuzeit versprachen sich Menschen, die vom Land in die Städte zogen sozialen Aufstieg, Arbeit oder verbesserte Heiratschancen. Aus der Perspektive der Städte waren Fern- und Nahmigration wirtschaftliche und soziale Ressourcen. Das gilt für den städtischen Dienstleistungssektor ebenso wie für den Kultur- und Technologietransfer, für die Entwicklung von Konfessionen und für den Handel. Dennoch begegneten die Städte - insbesondere den armen Zuwanderern auch ablehnend.
Die vielen Aspekte des Zuzugs in die Städte diskutiert eine internationale Konferenz, zu der das Institut für die Erforschung der Habsburgermonarchie und des Balkanraumes der ÖAW, die Universität Wien und der Österreichische Arbeitskreis für Stadtgeschichtsforschung einladen. Basierend auf einer bestehenden Konferenzreihe sollen bei der Wiener Tagung "Migrationsziel Stadt. Krakau, Prag, Nürnberg und Wien im Vergleich" die Wanderungsbewegungen der eng verflochtenen Städte Krakau, Prag, Nürnberg und Wien in den Blick genommen werden. Neben besonderen Migrantengruppen wie Künstlern, Buchdruckern, Handwerkern, konfessionellen oder „nationalen“ Gruppen („die“ Italiener, „die Griechen“) werden auch die Universitäten und ihre wandernden Studenten behandelt.