Architekturen der Gesundheit in Wien um 1900
Während Wien lange als "ungesunde" Stadt galt, machte sich die medizinische und klinische Forschung international als "Wiener Schule" vom 18. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts einen Namen. Warum diese Diskrepanz? Wie spielten Wohnumfeld, Architektur und Gesundheitswesen zusammen? Im Rahmen des Forschungsprojekts "Architekturen der Gesundheit: zum Wiener Hygienediskurs in medizinischen Fachzeitschriften zwischen 1881 und 1918“ wurden die Bestände der Bibliothek der Gesellschaft der Ärzte in Wien systematisch auf diesen Zusammenhang hin untersucht.
Im Rahmen des Projekts findet nun der internationale Workshop "Architectures of Health in Vienna (and beyond) between 1881 and 1918" statt, zu dem das Institut für die Erforschung der Habsburgermonarchie und des Balkanraumes der ÖAW einlädt. Ausgehend von der Arbeitshypothese, dass Architekten und Mediziner in Wien der Gestaltung eines gesunden Wohnumfeldes große Bedeutung beimaßen, zielt der Workshop darauf ab, die Ergebnisse der statistischen und inhaltlichen Erhebungen in einen größeren geografischen und kulturellen Kontext zu stellen.