Die Stadt Krems in Niederösterreich hatte sich bis zum Ende des 16. Jahrhunderts weitgehend dem Protestantismus zugewandt – zum Missfallen der Habsburger in der nahegelegenen Residenzstadt Wien. Mit dem Ziel der Rekatholisierung wurde deshalb 1616 der Orden der Jesuiten in Krems angesiedelt. Sein Wirken im Collegium Crembsense, dem die heutige Piaristenkirche zugeordnet war, hinterließ konfessionspolitische, städtebauliche, kulturelle und nicht zuletzt kunst- und baugeschichtliche Spuren.
Jene Spuren verfolgt die Tagung "Auftakt der Gegenreformation? Krems und die Ansiedlung der Jesuiten im Jahr 1616" aus Anlass der Gründung des Kollegiums vor 400 Jahren. Historiker/innen und Kunsthistoriker/innen aus Wien, Budapest, Krems, Göttweig, St. Pölten werden unter anderem anhand der Ansiedlungsstrategie, der Vorstellung der handelnden Personen und der Baugeschichte des Kollegiums bzw. der Ausstattung der Kirche die Vorgangsweise des katholischen Ordens im protestantischen Krems diskutieren. Darüber hinaus werden sie die damit verbundenen politischen wie auch stadträumlich manifesten Konflikte analysieren und nach den Auswirkungen im konfessionellen Kontext fragen.
Der Eintritt ist frei, formlose Anmeldung wird erbeten: herbert.karner(at)oeaw.ac.at